• Linken-Chefin Janine Wissler befindet sich aktuell in der Türkei.
  • Wie so viele andere wurde sie um kurz nach 04:00 Uhr aus dem Schlaf gerissen.
  • In einem Interview schildert sie ihre Eindrücke der Katastrophe.

Mehr Panorama-News

Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler hat das schwere Erdbeben in der Türkei miterlebt und das Ausmaß der Katastrophe als dramatisch bezeichnet.

"Ich war heute Nacht im Hotel und bin dann um Viertel nach vier aus dem Schlaf gerissen worden durch das Erdbeben, was nicht nur sehr heftig war, sondern auch sehr lang andauernd", sagte Wissler der dpa. "Es hat sich angefühlt wie eine Ewigkeit." Mehrere Medien hatten zuvor über Wisslers Erlebnisse während des Erdbebens berichtet.

Wissler schildert Eindrücke: Die Menschen liefen in Todesangst aus ihren Häusern

Sie habe sich zu dem Zeitpunkt in der Stadt Diyarbakir im Osten der Türkei aufgehalten. Bei eisigen Temperaturen seien viele Menschen in Todesangst barfuß aus ihren Häusern geflohen, schilderte Wissler ihre Eindrücke. Viele Gebäude seien beschädigt oder vollständig zusammengebrochen. Sie selbst wurde nicht verletzt.

"Es ist wirklich dramatisch, dass so viele Menschen gestorben sind, dass so viele Menschen immer noch unter den Trümmern verschüttet sind."

Die Menschen vor Ort bräuchten nun "dringend, dringend" humanitäre Hilfe, auch aus dem Ausland. "Es muss alles getan werden, um jetzt hier zu unterstützen, damit nicht noch mehr Menschen in den Trümmern sterben, die noch am Leben sind."

Wissler ist als Prozessbeobachterin in die Türkei gereist

Wissler war als Prozessbeobachterin zur erwarteten Urteilsverkündung gegen Politikerinnen und Politiker der prokurdischen Oppositionspartei HDP in die Türkei gereist. Aufgrund der Umstände sei nun jedoch unklar, in welcher Form der für Dienstag geplante Termin stattfinden werde.

Nach mehreren schweren Erdbeben am Montag in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Toten auf mindestens 2.400 gestiegen (Stand: 6.02., 17:50 Uhr). Rund 12.000 Menschen in der Türkei und in Syrien wurden nach bisherigen Informationen verletzt.

Dem Katastrophendienst Afad zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Einige Forschungsinstitute geben die Magnitude mit 7,8 an. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete. (dpa/ank)