- Der Tod eines pakistanischen Journalisten in Kenia hat in seinem Heimatland Spekulationen ausgelöst.
- Der Journalist Arshad Sharif wurde am Sonntagabend am Rande von Kenias Hauptstadt Nairobi von Polizisten erschossen, wie die kenianische Polizei am Montag mitteilte.
Der Tod eines pakistanischen Journalisten in Kenia hat in seinem Heimatland Spekulationen ausgelöst. Der Journalist Arshad Sharif wurde am Sonntagabend am Rande von Kenias Hauptstadt Nairobi von Polizisten erschossen, wie die kenianische Polizei am Montag mitteilte. Es habe sich um eine Verwechslung gehandelt. Sharif sei als Beifahrer durch eine Straßensperre gefahren, woraufhin Beamte Schüsse abgaben. Zuvor habe die Polizei nach einem gestohlenen Wagen gesucht, hieß es. Eine Untersuchung der Leiche habe gezeigt, dass Sharif in Kopf und Schulter getroffen wurde, bestätigte die pakistanische Botschaft in Kenia.
Erst im August hatte Sharif Pakistan verlassen, nachdem er sich mit dem mächtigen Militär seines Landes angelegt hatte. Unter seinen Landsleuten genießt er große Popularität - auch, weil er als Unterstützer des gestürzten Premierministers Imran Khan gilt.
An der Darstellung der Polizei gibt es in Pakistan nun erhebliche Zweifel. Demonstranten forderten eine Aufklärung der Todesumstände. Auch der ehemalige Polizeidirektor der Provinz Sindh, Shoaib Suddle, nennt den Fall "ungewöhnlich", man könne Polizeigewalt als Todesursache jedoch nicht ausschließen. Bei der Aufklärung brauche es eine Einschaltung internationaler Organisationen, um Zweifel zu beseitigen, sagte Suddle am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Auch das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York forderte "transparente Untersuchungen".
Die Tatsache, dass Kritiker des pakistanischen Militärs und seines Geheimdienstes grundsätzlich gefährlich leben, dürfte die Spekulationen um Sharifs Tod befeuert haben. Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen gehört Pakistan zu einem der tödlichsten Länder für Journalisten weltweit. (dpa/mit)