In Karlsruhe hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der von der Drogeriemarktkette dm mehrere Hunderttausend Euro in der Kryptowährung Bitcoin erpresst haben soll. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Karlsruhe warf die Staatsanwaltschaft dem 53-Jährigen unter anderem besonders schwere räuberische Erpressung und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vor. Der Mann soll dem überregional tätigen Unternehmen mit weiteren Sprengsätzen gedroht haben, sollte es nicht zahlen.
Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, soll er zuvor in Südbaden in einer Filiale des Unternehmens eine Explosion herbeigeführt haben, so die Staatsanwaltschaft. Dabei war im Jahr 2019 erheblicher Schaden entstanden.
Trotz Verschleierungsmaßnahmen konnten Fahnder mit Hilfe eines Experten für Kryptowährungen die digitale Spur der erpressten Bitcoins zurückverfolgen. Dank weiterer Hinweise wurde der 53-jährige Deutsche schließlich als Verdächtiger identifiziert und festgenommen. Im vergangenen Sommer durchsuchten Schweizer Ermittler das dortige Wohnhaus. Dabei waren Beweismittel wie explosive Stoffe und Schusswaffen sichergestellt worden. Der Mann sitzt seit Ende Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.
Die Zuständigkeit des Landgerichts Karlsruhe ergibt sich aus dem Firmensitz des erpressten Unternehmens. Wann ein Urteil fällt, ist noch unklar. © dpa

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