- Der Salmonellen-Skandal im Hause Ferrero nimmt kein Ende.
- Ermittler haben nun mehrere Standorte des Unternehmens durchsucht.
- Es soll herausgefunden werden, ob es Versäumnisse bei der Benachrichtigung der Gesundheitsbehörden gab.
In Zusammenhang mit einem europaweiten Salmonellen-Ausbruch haben Ermittler weitere Durchsuchungen beim Süßwarenhersteller Ferrero durchgeführt. Bei Razzien in Belgien und Luxemburg seien Dokumente und Computer-Hardware beschlagnahmt worden, schrieb die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung der Staatsanwaltschaft der belgischen Provinz Luxemburg.
Durchsuchungen in Belgien und Luxemburg
Demnach wurde unter anderem die Ferrero-Fabrik in Arlon erneut durchsucht, in der die Salmonellen nachgewiesen worden waren, sowie Räumlichkeiten in Brüssel und der Ferrero-Hauptsitz in Luxemburg.
Ziel der laufenden Ermittlungen sei es, die Verantwortlichkeit beim Umgang mit der Kontamination, der Überwachung der Nahrungsmittelkette und bei der Weitergabe oder Nichtweitergabe von Informationen an die Gesundheitsbehörden zu klären, hieß es dem Bericht vom Mittwochabend zufolge in einer Mitteilung.
Vorermittlungen in Frankreich nach Foodwatch-Klage
In Frankreich hat die Justiz nach einer Klage von Foodwatch gegen Ferrero unterdessen Vorermittlungen eingeleitet. Wie es am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft Paris hieß, geht es dabei um die Vorwürfe der schweren Täuschung und der Gefährdung anderer. Bei Vorermittlungen wird zunächst geprüft, ob an den Vorwürfen überhaupt etwas dran ist. Auch in Frankreich waren Schokoladenprodukte von Ferrero zurückgerufen worden.
Anfang April musste die Ferrero-Fabrik im belgischen Arlon schließen, nachdem Hunderte Salmonellen-Fälle in Europa mit dort produzierten Süßwaren gebracht worden waren. Später stellte sich heraus, dass Salmonellen bereits im Dezember dort gefunden worden waren, Ferrero die Behörden jedoch zunächst nicht informiert hatte. Die Fabrik sollte eigentlich im Laufe des Junis wieder öffnen. Es ist unklar, ob die Durchsuchungen darauf Einfluss haben werden. © dpa