Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, hat Berichten zufolge im Rechtsstreit um seine geplante Auslieferung in die USA einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Wie die britische Zeitung "The Guardian" unter Berufung auf Assanges Unterstützerkreis am Freitag berichtete, wies der Londoner High Court Assanges Antrag auf Berufung gegen den Auslieferungsbescheid der britischen Regierung ab. Die Gefahr, dass der 51-Jährige nun tatsächlich an die USA überstellt werde, sei "nun so real wie nie zuvor", hieß es in einer Mitteilung der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) vom Donnerstag.
Seine Frau, Stella
Das juristische Tauziehen um Assange dauert schon seit Jahren an. Die US-Justiz will ihm wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Assange wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in Assange einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.
Assange sitzt seit seiner Festnahme im April 2019 im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in der britischen Hauptstadt dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. Inzwischen fordert auch die australische Regierung ein Ende der Strafverfolgung Assanges. © dpa

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