- Nach seiner Kehrtwende bei den Corona-Isolationsregeln sieht sich Karl Lauterbach scharfer Kritik ausgesetzt.
- Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek spricht von "Irritation und Verärgerung".
- Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern könne so nicht gelingen.
Nach der Kehrtwende von Bundesgesundheitsminister
Lauterbach hatte überraschend in einer ZDF-Talkshow verkündet, die am Montag bekanntgegebene Umstellung der Isolation von Corona-Infizierten auf Freiwilligkeit direkt wieder einzukassieren. Nun sollen die Gesundheitsämter eine Isolation doch auch weiterhin anordnen, nur Quarantäne für Kontaktpersonen Infizierter nicht mehr.
Holetschek: Verärgerung über Lauterbachs Äußerungen könnte nicht größer sein
Holetschek beklagt, am Montag habe die GMK gemeinsam mit Lauterbach Vorschläge zur künftigen Isolationsstrategie diskutiert, die vom Bundesgesundheitsministerium in Abstimmung mit dem RKI entwickelt worden seien. Über die Weiterentwicklung der Strategie seien sich Bund und Länder weitgehend einig gewesen - wobei die Länder darauf gedrungen hätten, dass die Anpassungen erst im Mai wirksam werden.
Nun könnten "Irritation und Verärgerung" über Lauterbachs Äußerungen nicht größer sein, in der dieser "von den eigenen Vorschlägen und dem in der GMK konsentierten Vorgehen abrückte", kritisiert Holetschek. Durch sein Verhalten stelle Lauterbach Funktion und Bedeutung der Ministerkonferenz in Frage. "Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern kann so nicht gelingen", schreibt der bayerische Gesundheitsminister. (dpa/mbo)